Stressdiagnostik

Die Kenntnis des organischen Befundes der inneren Organe, insbesondere des Herzens und der Gefäße, sowie der grundlegenden Funktionsgrößen, z. B. arterieller Blutdruck sowie entscheidender Laborwerte, sind zusammen mit dem psychischen Befund eine wichtige Basisinformation für Diagnostik und Therapie. Diese Kenntnis ist eine Notwendigkeit für den weiteren Weg der Gesundung, Heilung mit Blick auf den ganzen Menschen.

Stressdiagnostik, Bestimmung der Blutwerte MVZ Wollmarshöhe, Bodnegg
Fokus Blutwerte

Fokus Stressbelastung

In der Diagnostik der Stressbelastung / des Stresssystems werden die Daten der Herzfrequenzvariabilität und Labordaten (Cortisolprofil) bewertet, um die Regulation der Hormonachse und des autonomen Nervensystems, zu beurteilen. So kann festgestellt werden, ob im Rahmen einer chronischen Stressbelastung oder psychischen Erkrankung, eine Dysregulation des Stresssystems vorliegt.

Untersuchungen

Herzratenvariabilitäts-Messung

Die übliche Kurzeitmessung dauert ca. fünf Minuten und besteht im Wesentlichen aus einer EKG-Kurve.

Diese Daten sind dann die Grundlage sowohl für die Berechnung von Normwerten, die auf der Messung der geringen zeitlichen Unterschiede zwischen den einzelnen Herzschlägen beruhen, als auch für die Berechnung von Normwerten, die sich auf unterschiedliche Frequenzanteile (schnelle und langsame Frequenzen) der Herzschlagfolge stützen.

Mit diesen Messdaten, die analog des jeweiligen Lebensalters ausgewertet werden müssen, können dann Aussagen zur Gesamtleistung, Flexibilität und Dynamik des ANS (Autonomes Nervensystem) einer Person getroffen werden, d. h., es können nähere Angaben zur Veränderung der Gesamtregulation des sympathischen, aktivierenden Anteils und des parasympathischen, bremsenden Anteils ihres ANS gemacht werden.

Auf diese Weise lässt sich das ANS als eine wichtige Regulationsebene zwischen Körper, Organen, Organsystemen und Psyche beschreiben, qualifizieren und quantifizieren.

Die HRV-Messung kann auch über 24-Stunden durchgeführt werden, die dann mit spezieller Computersoftware ausgewertet werden kann. Der Vorteil der 24-Stunden-Messung liegt darin, dass auch eine komplette Nachtruhe im Daten-Pool enthalten ist.

Messung der Stresshormone – Cortisolmessung

Cortisol ist ein fettlösliches Hormon, das in der Nebennierenrinde gebildet wird. Die Freisetzung von Cortisol erfolgt aufgrund einer Signalfolge, die von verschiedenen Hormonen ausgelöst wird, an der letztendlich die Freisetzung von Cortisol veranlasst wird.

Cortisol ist neben anderen Hormonen eines der wichtigsten Stresshormone überhaupt. In psychischen und physischen Stresssituationen wird es vermehrt ausgeschüttet. Cortisol kann auch den Blutzucker erhöhen. Darüber hinaus übt es eine Vielzahl von Funktionen im Stoffwechsel aus: Cortisol hat Einfluss auf den Kohlenhydrat-, Fett- und Proteinstoffwechsel. Das Stresshormon wirkt immunsupressiv unterdrückt also Immunfunktionen, und wirkt u. a. entzündungshemmend. Insofern hat Cortisol vielfältige Wirkungen auf zahlreiche Organe.

Die Messung der Stressfolgen kann u.a. durch die Messung des Speichel-Cortisols über den Tag verteilt, ermittelt werden.

Stoffwechsel und Immunsystem

Diese beiden Werte liefern uns Hinweise auf die Funktionsweise des Eiweiß, Kohlehydrat- und Fettstoffwechsels sowie des Hormon- und Vitaminhaushaltes, des Mineralstoffwechsels und des Immunsystems. Damit können Mangelzustände, Funktionsstörungen oder Stoffwechselerkrankungen erkannt werden.